Neben den oftmals bereits bekannten Förderdarlehen des Bundes über die KfW-Bank bietet auch jedes Bundesland eigene Förderkredite an. Die Förderdarlehen der Bundesländer stellen für deine Baufinanzierung eine weitere Möglichkeit dar, die Darlehenskonditionen zu optimieren.
Nach meiner Erfahrung als Fachmann für Immobiliardarlehensvermittlung werden diese dem Verbraucher leider meist unzureichend oder gar nicht präsentiert. Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag Aufklärungsarbeit leisten.
Welche Förderdarlehen gibt es noch?
Das Angebot an zusätzlichen Förderungen für die eigene Baufinanzierung durch die Bundesländer ist riesig. Auf eine einzelne Auflistung aller in Deutschland verfügbaren Fördermittel für Baugeld verzichte ich daher an dieser Stelle. Du findest jedoch eine Auflistung der Förderbanken für jedes Bundesland hier auf Baufi-Go:
Dort kannst du das Bundesland auswählen, in welchem du deine Immobilie erwerben oder bauen möchtest. Die Links führen direkt zur entsprechenden Website der für dich infrage kommenden Förderungen.
Berücksichtigt sind Förderdarlehen, die den Bau, Kauf oder die Sanierung eigengenutzten Wohnraums unterstützen. Planst du hingegen, ein Objekt als Kapitalanlage zur erwerben oder zu bauen, wirst du dort nicht fündig werden. Diese Materie werde ich in einem separaten Beitrag mit dem Thema „Kapitalanlagen und Förderdarlehen“ behandeln.
Wie beantrage ich die Förderdarlehen für meine Baufinanzierung?
Förderkredite der KfW-Bank werden über die Hausbank beantragt. Dies gestaltet sich besonders komfortabel, da zwei Darlehen auf einmal beantragt werden: die Baufinanzierung bei der Hausbank und das Förderdarlehen. Bei den Förderdarlehen der einzelnen Bundesländer ist das Vorgehen jedoch etwas anders.
In den meisten Fällen erfolgt die Antragstellung für das Förderdarlehen des jeweiligen Bundeslandes separat. Das bedeutet: In der Regel wirst du einen Finanzierungsantrag bei deiner Hausbank stellen. Zusätzlich stellst du einen Antrag bei der für dich infrage kommenden Förderbank des Bundeslandes. Du musst also zwei Anträge parallel handeln. In den allermeisten Fällen dürfte sich dieser geringe Mehraufwand jedoch lohnen und ein ordentliches weiteres Sparpotenzial für deine Baufinanzierung ermöglichen.
Welche Unterlagen benötige ich?
In der Regel wird die jeweilige Förderbank des Bundeslandes die gleichen Unterlagen benötigen wie die Bank, die den Löwenanteil deiner Finanzierung begleitet. Ab und an kann es vorkommen, dass eine Unterlage mehr oder weniger zu deiner Bonität erforderlich ist. In jedem Fall wirst du einen separaten Antrag für die Landesförderbank benötigen und den Antrag separat stellen müssen.
Ein kleiner Tipp zur Vereinfachung der doppelten Antragstellung: Lass dir deine Finanzierungsunterlagen von deinem Bankberater oder Baufinanzierungsvermittler für die Antragstellung bei einer Landesförderbank am besten separat aufbereiten. Gut organisierte Bankberater und Kreditvermittler bereiten die Unterlagen für deine Finanzierung ohnehin nach einer festgelegten und logischen Struktur auf und legen diese digital ab. Somit ist die separate Antragstellung bei der potenziellen Förderbank im Idealfall durch ein schlichtes Austauschen der Antragsunterlagen erledigt.
Fazit
Die Förderdarlehen der einzelnen Bundesländer sind oftmals unter dem Radar, sowohl bei zukünftigen Bauherren als auch bei Kreditvermittlern und Banken. Grund ist weniger der mangelnde Wille, dir ein solches Darlehen anzubieten. Eher fehlt es vielen Bankberatern und Vermittlern an Wissen über die jeweiligen für dein Vorhaben infrage kommenden Fördermittel. Sprich deinen Baufinanzierungsberater am besten direkt auf die Förderdarlehen an und lass dir weiterführendes Informationsmaterial zukommen.